Das Schnitzel ist ein wahres Paradestück der deutschen Küche und hat sich in unzähligen Variationen etabliert. Von der klassischen Wiener Art bis hin zu kreativen modernen Interpretationen - das Schnitzel begeistert Feinschmecker weltweit mit seiner knusprigen Panade und dem zarten Fleisch.
Obwohl das Schnitzel ursprünglich aus Österreich stammt, hat es in Deutschland eine zweite Heimat gefunden und wurde zu einem der beliebtesten Gerichte der deutschen Küche. Jede Region hat ihre eigenen Traditionen und Geheimnisse entwickelt.
Die Kunst des perfekten Schnitzels
Ein perfektes Schnitzel zu zubereiten ist eine Kunst für sich. Es beginnt mit der Auswahl des richtigen Fleisches, geht über die korrekte Vorbereitung bis hin zur perfekten Panade und dem idealen Bratvorgang.
Das Geheimnis liegt in der Technik: das Fleisch muss richtig geklopft werden, um es zart zu machen, ohne es zu zerstören. Die Panade muss gleichmäßig und nicht zu dick sein, und das Öl muss die richtige Temperatur haben, damit das Schnitzel goldbraun und knusprig wird.
Wiener Schnitzel
Das authentische Wiener Schnitzel wird ausschließlich aus Kalbfleisch zubereitet. Es ist dünn geklopft, in Mehl, Ei und Semmelbröseln paniert und in reichlich Butterschmalz gebraten. Die Panade soll sich beim Braten leicht vom Fleisch lösen und kleine Wellen bilden.
Schnitzel Wiener Art
Diese Variante wird meist aus Schweinefleisch zubereitet und ist daher günstiger als das echte Wiener Schnitzel. Die Zubereitung ist identisch, nur das Fleisch unterscheidet sich. Es ist die am häufigsten servierte Schnitzel-Variante in Deutschland.
Schnitzel Cordon Bleu
Eine gefüllte Variante, bei der das Fleisch aufgeschnitten, mit Schinken und Käse gefüllt, zusammengeklappt und dann paniert wird. Der Name bedeutet "blaues Band" und stammt ursprünglich aus der französischen Küche.
Zutaten für 4 Schnitzel Wiener Art:
- 4 Schweineschnitzel (á 150g)
- 100 g Mehl
- 2 Eier
- 200 g Semmelbrösel
- Salz und Pfeffer
- Butterschmalz zum Braten
- Zitronenscheiben zum Garnieren
Für Schnitzel Cordon Bleu zusätzlich:
- 4 Scheiben Kochschinken
- 4 Scheiben Käse (Gouda oder Emmentaler)
- Zahnstocher zum Fixieren
Grundzubereitung Schnitzel Wiener Art:
- Fleisch vorbereiten: Schnitzel zwischen Frischhaltefolie auf 3-4 mm Dicke klopfen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
- Panade vorbereiten: Drei Teller bereitstellen: Mehl, verquirlte Eier und Semmelbrösel.
- Panieren: Schnitzel erst in Mehl, dann in Ei und zuletzt in Semmelbröseln wenden. Gut andrücken.
- Ruhen lassen: Panierte Schnitzel 10 Minuten ruhen lassen.
- Braten: In heißem Butterschmalz von beiden Seiten goldbraun braten (ca. 3-4 Min. pro Seite).
- Servieren: Auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen und mit Zitronenscheiben garniert servieren.
Regionale Spezialitäten
In verschiedenen Regionen Deutschlands haben sich eigene Schnitzel-Traditionen entwickelt. Das Holsteiner Schnitzel beispielsweise wird mit einem Spiegelei, Sardellen und Kapern serviert und stammt aus Norddeutschland.
In Bayern ist das Schnitzel oft größer und wird gerne mit Kartoffelsalat und Sauerkraut serviert. Im Rheinland wiederum wird es oft mit Pommes frites und Remoulade gereicht - eine Kombination, die als "Schnitzel Pommes" bekannt ist.
Holsteiner Schnitzel
Ein paniertes Schnitzel, das mit einem Spiegelei, Sardellen, Kapern und manchmal auch geräuchertem Lachs belegt wird. Es stammt aus Schleswig-Holstein und ist ein deftiges, sättigendes Gericht.
Schnitzel à la Holstein
Eine leichtere Variante des Holsteiner Schnitzels, bei der das Fleisch nicht paniert, sondern nur in Mehl gewendet und gebraten wird. Es wird ebenfalls mit Spiegelei und Kapern serviert.
Zigeuner Schnitzel
Ein Schnitzel, das mit einer pikanten Paprika-Tomaten-Sauce serviert wird. Der Name ist historisch bedingt und wird heute oft durch "Schnitzel Ungarische Art" ersetzt.
Moderne Interpretationen
Die moderne Küche hat das klassische Schnitzel neu interpretiert. Es gibt heute Varianten aus Fisch, Hähnchen oder sogar vegetarische Alternativen aus Sellerie oder Blumenkohl. Diese neuen Interpretationen behalten die charakteristische Panade bei, experimentieren aber mit verschiedenen Grundzutaten.
Auch bei den Panaden wird experimentiert: Mandelblättchen, Parmesan oder Kräuter werden in die Semmelbrösel gemischt, um neue Geschmacksnuancen zu erzielen. Diese modernen Ansätze zeigen, wie vielseitig und anpassungsfähig das Schnitzel-Konzept ist.
Die perfekte Beilage
Ein gutes Schnitzel braucht die passende Beilage. Klassisch werden Kartoffeln in verschiedenen Formen serviert: Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat. Auch Pommes frites sind eine beliebte Beilage.
Als Gemüse eignen sich Rotkohl, Sauerkraut oder ein frischer Salat. Wichtig ist, dass die Beilage das Schnitzel nicht überwältigt, sondern es ergänzt. Ein Spritzer Zitrone über dem Schnitzel ist fast schon Pflicht und rundet den Geschmack ab.
Professionelle Tipps
- Verwenden Sie immer frische Semmelbrösel für die beste Textur
- Das Fleisch sollte Zimmertemperatur haben vor dem Braten
- Klopfen Sie das Fleisch vorsichtig - nicht zu stark
- Die Panade sollte trocken sein, bevor Sie mit dem Braten beginnen
- Verwenden Sie genügend Fett, damit das Schnitzel schwimmt
- Wenden Sie das Schnitzel nur einmal
- Servieren Sie es sofort nach dem Braten
Ein Klassiker mit Zukunft
Das Schnitzel ist und bleibt ein Klassiker der deutschen Küche. Seine Vielseitigkeit und die Möglichkeit, es immer wieder neu zu interpretieren, machen es zu einem zeitlosen Gericht. Ob klassisch oder modern zubereitet - ein gutes Schnitzel ist immer ein Genuss.
Mit der richtigen Technik und hochwertigen Zutaten können Sie zu Hause ein Restaurant-qualitatives Schnitzel zubereiten. Die Kunst liegt in der Perfektion der einfachen Schritte und der Liebe zum Detail.